Wenn die nächste Apotheke nur 300 Meter entfernt ist, muss man sich besonders um jeden Kunden bemühen.
Wie die St. Magdalena Apotheke in Hall in Tirol das schafft und wie es den drei Apotheken im historischen Städtchen gelungen ist, ihre latente Konkurrenzsituation zu überwinden, dass lesen Sie in unserem Apotheken-Porträt!
Die St. Magdalena Apotheke liegt am Unteren Stadtplatz in Hall, einem belebten Verkehrsknotenpunkt. Hier kommen täglich viele Menschen vorbei, was der Frequenz in der Apotheke guttut. Ein Manko ist, wie in vielen Innenstädten, der Mangel an Parkplätzen. „Wir haben viele Stammkunden, die extra zu uns zur Apotheke fahren, und sich immer wieder über die schwierige Parkplatzsuche beklagen“, berichtet Apotheker Mag. pharm. Gottfried Dörler. Dass die Stammkunden der Apotheke dennoch die Treue halten, spricht für deren exzellentes Service.
2018 hat Mag. Dörler die traditionsreiche Apotheke von seiner Mutter übernommen, die wiederum ihrem Vater als Apothekenleiterin nachgefolgt war. Da auch Gottfried Dörlers Vater Pharmazeut ist, war ihm der Apothekerberuf quasi in die Wiege gelegt. Seine Mutter setzte einen Schwerpunkt der Apotheke im Bereich Alternativmedizin, Homöopathie und Schüßler Salze. Er selbst bemüht sich ganz besonders um das persönliche Service. „Das ist unsere Stärke!“, sagt der Apotheker. „Wenn die nächste Apotheke nur 300 Meter Fußweg entfernt ist, muss man sich besonders bemühen.“
Die Apotheke nimmt den Kunden den Weg zur Gesundheitskasse ab, um die chefärztliche Bewilligung für Medikamente zu erwirken. Auch die Hauszustellung wird sehr geschätzt.
Die Apotheke sieht sich „guten alten Werten“ im besten Sinn verpflichtet. „In der Zeit, die wir uns für den Kunden nehmen, vermitteln wir den Eindruck alter Gediegenheit“, sagt Mag. Dörler. „Wir sind eine kleine Apotheke. Zu uns kann man auch kommen, wenn man einmal eine halbe Stunde lang reden will.“ Schnell abgefertigt wird man hier nicht. Jeder Kunde erhält Aufmerksamkeit und wird mit Ruhe und Gelassenheit beraten. Sechs Personen sind in der Apotheke beschäftigt. Apothekenleiter Gottfried Dörler wird von halbtags tätigen Pharmazeuten, zwei PKA, einem Lehrling und einer Reinigungskraft unterstützt. Die Covid-19-Pandemie wirkte sich in Tirol massiv auf den Tourismus und damit auf die Kundenfrequenz in typischen Ski-Destinationen auf. In Hall sei dies „zum Glück“, so Mag. Dörler, nicht so sehr spürbar gewesen.
„Hall ist eine Ärztestadt mit Allgemeinmedizinern und niedergelassenen Fachärzten mit Kassenvertrag“, berichtet der Apotheker. Diese hohe Dichte an Ärzten belebt den Umsatz in den Apotheken. Diese starteten im Vorjahr erstmals in ihrer Geschichte ein gemeinsames Projekt: 2021 eröffneten die drei Apotheken in Hall eine Covid-19-Teststation. „Vorher musste man zehn, elf Kilometer zum Testen nach Innsbruck fahren“, erzählt der Leiter der St. Magdalena Apotheke. Die Stadt Hall wünschte sich eine eigene Teststation und suchte nach einem Betreiber.
Die drei Apotheken in Hall schlossen sich zusammen, bewarben sich um die Durchführung des Testbetriebs und bekamen den Zuschlag. Rund ein Jahr lang, bis 31. März 2022, betrieben sie das Testzentrum in der ehemaligen Sonderschule, einem zentral hinter dem Rathaus gelegenen Gebäude. „Eine Bausünde!“, wie Mag. Dörler sagt. In den 800 Jahre alten historischen Stadtkern wurde in den 1960er-/1970er-Jahren „ein schrecklicher Plattenbau“ hinter das Rathaus gestellt, der jetzt abgerissen werden soll. Für das Testzentrum bot das Gebäude mit seinen Räumlichkeiten und Sanitäreinrichtungen aber ideale Voraussetzungen. An sechs Tagen pro Woche wurde hier getestet. Für die Abnahme der Proben konnten Medizinstudenten, Rettungssanitäter und Pflegekräfte gewonnen werden. Zwischen 150 und 600 Antigen- oder PCR-Tests wurden pro Tag durchgeführt. Das gemeinsam betriebene Testzentrum legte den Grundstein für eine neue, konstruktive Ära im Zusammenleben der drei Apotheken in Hall.
„Man hat sich vorher schon ein bisschen argwöhnisch beobachtet“, schmunzelt Mag. Dörler. Dank der erfolgreichen Zusammenarbeit beim Testen stellte sich nun heraus, dass keine Apotheke der anderen etwas wegnehmen möchte. „Man hat jetzt eine bessere Kommunikationsbasis geschaffen“, freut sich der Apotheker.
Auch Mag. pharm. Ursula Pollack, Leiterin der Kur- und Stadtapotheke in Hall, zieht eine positive Bilanz: „Es hat uns sehr gefreut zu erleben, dass die drei Apotheken in Hall so gut und ohne Hintergedanken miteinander arbeiten können. Von der Bevölkerung und von politischer Seite ist die Teststation gelobt worden. Alle haben gesehen, dass wir gemeinsam eine sehr gute Leistung bringen können. Ein Dank gilt den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, die im Laufe der Zeit Teil des Test-Teams waren: Sie haben sich engagiert und standen hinter dem Projekt. Ihre Arbeit war überaus anspruchsvoll: Sie mussten viele Stunden in Schutzausrüstung Dienst machen!“
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